Das Bundesgesundheitsministerium hat seine Coronavirus-Testverordnung zum 8. März novelliert. Danach hat jede Bürgerin und jeder Bürger Anspruch auf einen kostenlosen Schnelltest (PoC-Antigentest) pro Woche. In Niedersachsen sollen gemäß Landesverfügung nun neben Arztpraxen und Apotheken auch akkreditierte Hilfsorganisationen und weitere private Drittanbieter diese sogenannten „Bürgertests“ anbieten können. Auch für den Landkreis Verden zeichnen sich Lösungen für ein flächendeckendes Testangebot ab.
„Die Zahl der im Landkreis teilnehmenden Arztpraxen und Apotheken ist bislang zwar noch überschaubar, es ist aber mit einer Zunahme teilnehmender Praxen und Apotheken sowie mit weiteren Angeboten Dritter zu rechnen“, so die erste Kreisrätin Regina Tryta. So hätten sich bereits das Deutsche Rote Kreuz wie auch private Anbieter gemeldet, die in Kürze diese Testungen anbieten wollen.
Während sich die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte für diese Aufgabe bei der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) registrieren lassen können, haben interessierte Apotheken die Möglichkeit, über ihren Bundesverband einer Rahmenvereinbarung beizutreten. Für weitere Drittanbieter, die die Leistungen mit den Kassen abrechnen wollen, gilt, dass sie beim Landkreis eine Erlaubnis beantragen müssen, die Voraussetzung für die nachfolgende Akkreditierung bei der KVN ist. „Wir halten das Genehmigungsverfahren schlank, werden aber schon die Qualifikation dieser Anbieter prüfen“, so Tryta.
Testwillige finden teilnehmende Arztpraxen in ihrem Umkreis über die Internetseite Arztauskunft Niedersachsen unter www.arztauskunft-niedersachsen.de. Darüber hinaus bieten bislang vier Apotheken im Landkreis die Bürgertestungen an: die Löns Apotheke im Arztzentrum am Verdener Krankenhaus, die Storchen Apotheke in Verden, die Paracelsus Apotheke in Daverden und die Apotheke bei Dodenhof. Eine Übersicht aller Teststellen ist auf der Internetseite des Landkreises abrufbar.
„Aus Sicht des Landkreises Verden sind wir froh über diese auf Landesebene getroffene Regelung, bei der Frage der Schnelltestzentren nicht auf staatliche Strukturen zurückzugreifen“, kommentiert Landrat Peter Bohlmann. Auf den Schultern der Landkreise und kreisfreien Städte laste schon jetzt ein Übermaß an Aufgaben im Rahmen der Bekämpfung der Corona-Pandemie, so Bohlmann weiter.
Schon mit den ersten Ankündigungen aus Berlin vor eineinhalb Wochen hatten sich der Landkreis und die kreisangehörigen Städte und Gemeinden verständigt, um nach Lösungen für den Aufbau eines flächendeckenden Testnetzes zu suchen, falls sich das Problem nicht auf Bundes- oder Landesebene lösen lässt. „Wir wollten im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger vorbereitet sein und haben deshalb vorab unter Hochdruck verschiedene Optionen ausgelotet“, erklärt Landrat Peter Bohlmann. Alle Kommunen hätten dabei an einem Strang gezogen.
Auch wenn sich die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Verden voraussichtlich noch ein paar Tage gedulden müssten, bis Arztpraxen und Apotheken sowie weitere Anbieter im Landkreis Verden ausreichend gerüstet seien, flächendeckend Bürgertests anzubieten, sei eine Lösung in Sicht, so der Tenor aus dem Kreishaus und den Rathäusern. Darüber hinaus hätten erste Kommunen im Landkreis Hilfe bei der Suche nach Räumlichkeiten für mögliche mobile Testzentren in Aussicht gestellt. Der Landkreis und seine Kommunen verweisen zudem auf die Möglichkeit von Selbsttestungen. Entsprechende Tests, die einfach zu handhaben seien, seien im Handel erhältlich.