Seit Dienstag sind zwei mobile Impfteams im Landkreis Verden unterwegs, um die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Beschäftigten in den Pflegeheimen zu impfen. Rund 150 bis 180 Impfungen konnten die Teams bislang täglich durchführen. Bis Samstag sollen die Schutzimpfungen in sieben Heimeinrichtungen, vier davon in Oyten, eine in Ottersberg und zwei in Verden, sowie beim Palliativnetzwerk Landkreis Verden mit dann insgesamt rund 840 erfolgten Impfungen abgeschlossen sein.
„Es geht mit gutem Tempo und großer Einsatzbereitschaft voran“, kommentieren Landrat Peter Bohlmann und Dr. Henning Hovorka, Anästhesist in der Aller-Weser-Klinik und zugleich ärztlicher Leiter des Verdener Impfzentrums, die Arbeit der Impfteams. „Auch die Heime ziehen gut mit und haben sich auf den Besuch der Impfteams und einen zügigen Impfablauf gut vorbereitet“, loben die beiden.
Anästhesist Dr. Henning Hovorka (links) von der Aller-Weser-Klinik ist der ärztliche Leiter des Verdener Impfzentrums. Landrat Peter Bohlmann und Ordnungsamtsleiter Christian Groth (rechts) stellten den Arzt vor. (Foto: Landkreis Verden)
Dr. Hovorkas normaler Arbeitsplatz ist eigentlich die Aller-Weser-Klinik. Aktuell jedoch hat der Leitende Arzt der Anästhesie die Operationssäle im Achimer Krankenhaus zeitweise gegen einen Schreibtisch im Impfzentrum des Landkreises Verden getauscht. Gemeinsam mit den ihm zur Seite stehenden organisatorischen Leiterinnen Lara Rievers und Andrea Schröder koordiniert Hovorka den Einsatz der mobilen Impfteams und die Vorbereitungen zur künftigen Öffnung des Verdener Impfzentrums.
„Wir sind froh, dass wir die Leitung des Impfzentrums rechtzeitig und zeitnah mit einem uns bekannten Arzt aus der Aller-Weser-Klinik besetzen konnten“, betont Bohlmann. Dr. Hovorka wird die Einsätze der Ärztinnen und Ärzte im Impfzentrum und in den mobilen Teams koordinieren. Der Mediziner ist darüber hinaus für sämtliche medizinische Fragen von der Umsetzung des Hygieneplans bis zur Impfstofflagerung und -aufbereitung verantwortlich.
„Bevor die Türen des stationären Impfzentrums sich öffnen, liegt die Priorität bei den Impfungen eindeutig in den Pflegeheimen“, erklärt Ordnungsamtsleiter Christian Groth, in dessen Verantwortungsbereich der Aufbau und Betrieb des Verdener Impfzentrums fallen. Die nächste Impfstofflieferung erwarte man gegen Ende der dritten Kalenderwoche. Ausreichend Impfstoffverfügbarkeit vorausgesetzt, könnten die Heime bis Ende Januar mit der ersten Impfung fertig sein, so Groth.
Anschließend sollen, wenn ausreichend Impfdosen den Landkreis Verden erreichen, parallel zur Zweitimpfung in den Heimen diejenigen geimpft werden, die auf der Prioritätenliste der Ständigen Impfkommission ganz oben stehen und einen Termin haben. Das Land lasse ansonsten den Landkreisen weitgehend freie Hand, so Landrat Bohlmann. Deshalb werde sich der Kreis nach den Heimen auf die älteren Menschen in der ambulanten Pflege und auf das medizinische Personal auf Intensivstationen, in der Notaufnahme und im Rettungsdienst konzentrieren. Wie die Landtagsabgeordnete Dörte Liebetruth dem Landkreis zudem übermittelte, sollen alle über 80-Jährigen in Kürze direkt durch ein Schreiben von Sozialministerin Carola Reimann über die Impfungen informiert werden.
Von der weitgehenden Impfung der Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen verspricht sich der Landkreis, dass sich sein Gesundheitsamt wieder ganz auf die Nachverfolgung neuer Corona-Infektionen konzentrieren kann. „Corona-Fälle in Altenheimen, aber auch in Schulen, die zurzeit noch geschlossen sind, haben im Gesundheitsamt die meiste Arbeitskraft gebunden, um das Ausbruchsgeschehen einzudämmen und Unterquarantänestellungen einzuleiten“, erklärt Bohlmann. Manche der betroffenen Heime hätten mehrfach komplett oder in Teilbereichen mit großem Aufwand durchgetestet werden müssen. Dennoch bleibe die Rückverfolgung der Infektionsketten wesentlich für die erfolgreiche Bekämpfung der Pandemie, mindestens bis rund 60 Prozent der Bevölkerung eine Impfung erhalten haben.
Fragen rund um die Corona-Schutzimpfung beantwortet eine kostenlose Impf-Hotline des Landes unter Telefon 0800 9988665, die montags bis samstags von 8 bis 20 Uhr erreichbar ist. Informationen zur Impfreihenfolge, zur Terminvergabe sowie dem Impfablauf im Impfzentrum sind auf der Internetseite des Landkreises abrufbar.
Pressemitteilung Landkreis Verden 08.01.2021