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Gefährdungsursachen für die Weißstorchbestände
Ausgeräumte Agrarlandschaften Während der Weißstorch im Osten Europas noch häufig anzutreffen ist, bleiben in Deutschland und Mitteleuropa immer mehr Storchenhorste verwaist. Vielerorts war der Weißstorch bereits verschwunden. In manche Landkreise, in denen er lange nicht mehr heimisch war, kehrt er allmählich wieder zurück. Beigetragen haben nicht nur landesweite Maßnahmen zur Wiederherstellung der Lebensräume, sondern auch der unermüdliche Einsatz von ehrenamtlichen Storchenbetreuern.
Doch auch in Niedersachsen ist der Bestand nach wie vor gefährdet. Der Grund hierfür liegt in der anhaltenden Zerstörung der Lebens- und Nahrungsgrundlagen.
Einsatz von Pestiziden "Der Weißstorch hat langfristig nur noch dort eine Chance, wo es noch feuchte Wiesen und Weiden gibt, wo man noch Teiche und Weiher findet, wo noch periodische Überschwemmungen stattfinden und staunasse Bereiche das ganze Jahr über existieren und wo solche Flächen nur extensiv bewirtschaftet werden. Zudem müssen die Nahrungsgebiete in der Nähe der Brutplätze liegen" (aus: Naturschutz heute, Ausgabe 1/1994). Darüber hinaus gefährdet mangelnder Schutz in den Überwinterungsgebieten den Weißstorchbestand.
Gefährdung durch Leitungsanflug Die Ursachen für den Rückgang der Weißstorchbestände im Einzelnen:
- Entwässerung von Feuchtgebieten
- Beseitigung von Kleingewässern
- intensive Grünlandnutzung, Eindeichung und Regulierung von Fließgewässern
- Verdrahtung der Landschaft, Leitungsanflug und Stromtod
- Belastung durch Pestizideinlagerung in den Nahrungsorganismen
- Bestandsrückgang der Nahrungsorganismen durch Pestizideinsatz in den Überwinterungsgebieten
- Bejagung in den Überwinterungsgebieten
- Verlust von geeigneten Rastgebieten entlang der Zugrouten
Die untere Naturschutzbehörde arbeitet gemeinsam mit dem Förderverein zum Schutze des Weißstorches im Landkreis Verden e. V. daran, die Lebensgrundlagen zu erhalten und durch die Anlage beispielsweise von Nahrungsbiotopen wieder zu verbessern. Wichtig bleibt aber auch der Erhalt von offenen extensiven Grünlandflächen vor allem in den Flussniederungen, um den Bestand langfristig zu sichern.