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Landkreis im Portrait
GebietsentwicklungBlick über die Allerwiesen auf den Verdener Dom (Foto: Gabriele Tinscher) Der Landkreis Verden geht in seinen heutigen Grenzen im Wesentlichen auf die Kreisreform von 1932 zurück. In diesem Jahr wurden die aus den Ämtern Achim und Verden hervorgegangenen gleichnamigen Altkreise zu einer Verwaltungseinheit zusammengelegt. Gleichzeitig wurde dadurch eine jahrhundertealte territoriale Trennungslinie beseitigt, die im Mittelalter als Diözesan-Grenze zwischen dem Erzbistum Bremen und dem Bistum Verden und schließlich als Grenze zwischen den Herzogtümern Bremen und Verden festgelegt war.
Aus dem neu gebildeten Landkreis Verden wurden im Jahre 1939 die bereits zu Vorstädten gewordenen Gemeinden Hemelingen, Arbergen und Mahndorf ausgegliedert und an das Land Bremen bzw. die Stadt Bremen abgetreten. Durch die bisher letzte Kreisreform in den 70er Jahren wurde das Kreisgebiet um die ehemalige Gemeinde Hülsen aus dem Landkreis Soltau-Fallingbostel, um kleinere Gebietsteile aus dem ehemaligen Landkreis Grafschaft Hoya sowie um das frühere Braunschweigische Amt Thedinghausen erweitert.
Wirtschaft und VerkehrAllerfähre Otersen-Westen (Foto: Gabriele Tinscher) Den heute rund 788 Quadratkilometer umfassenden Landkreis kennzeichnen sowohl seine zentrale Lage im niedersächsischen Tiefland als auch seine unmittelbare Nachbarschaft zur Großstadt Bremen. Das Kreisgebiet ist hervorragend an das überregionale Verkehrsnetz angebunden. Das gilt für die Eisenbahn mit den Strecken von Bremen nach Hamburg und Hannover sowie von Hamburg über Minden Richtung Ruhrgebiet ebenso wie für den Kraftfahrzeugverkehr mit optimaler Erschließung durch die insgesamt acht Anschlussstellen der Bundesautobahnen Bremen-Hannover (A 27 / A7) und Hamburg-Ruhrgebiet (A 1). Diese ausgezeichnete Verkehrsinfrastruktur und die Nähe zu Forschungs- und Hochschuleinrichtungen des Oberzentrums Bremen führten seit den 70er Jahren zu einer lebhaften Ansiedlung von mittelständischer Industrie und mittelständischem Gewerbe.
Weit über die Kreisgrenzen hinaus ist die Kreisstadt Verden (Aller) als Mittelpunkt der niedersächsischen Pferdezucht bekannt. Die Stadt ist Sitz des Absatzzentrums für hannoversche Warmblutpferde und überregionaler Vermarktungsort der Zuchtrinder-Erzeugergemeinschaft Hannover. 15 bis 20 bedeutende Auktionen pro Jahr sowie große Reitturniere unterstreichen diese Funktion und ziehen aus dem In- und Ausland viele Gäste und Fachbesucher an.
Landschaft und KulturBlick in die Fischerhuder Wümmeniederung (Foto: Thomas Arkenau) Den Landkreis Verden kennzeichnet ein abwechslungsreiches Landschaftsbild, das alle typischen Landschaftselemente Norddeutschlands aufweist. Die Flussmarschen der Weser- und Allerniederung nehmen den südwestlichen Teil des Kreisgebietes ein. Sie sind Zentren der hannoverschen Pferdezucht. Die Wümmeniederung, die den Norden des Landkreises durchzieht, weist zahlreiche Niedermoore auf und gilt als schützenswertes Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung.
Die leicht hügelige Verdener und Lintelner Geest verleihen dem Südosten des Kreisgebietes seinen typischen Charakter. Die waldreiche Landschaft dieses Teils des Kreisgebietes mit seinen Hochmooren und Heideflächen bildet einen Übergang zur nahen Lüneburger Heide. Die Ausweisung von 9 Naturschutzgebieten, 32 Landschaftsschutzgebieten und 59 Naturdenkmalen zeugt von der Vielfalt und dem ökologischen Reiz unseres Landkreises.
Erbhof in Thedinghausen (Foto: Gabriele Tinscher) Kultur, Lebensart und regionale Identität spiegeln sich auch in den Baudenkmalen einer Region wider. Im Landkreis Verden finden sich viele dieser steinernen Zeugnisse. Hervorzuheben sind das Schloss Etelsen, der Amtshof in Ottersberg, der Dom in Verden (Aller) und der Erbhof in Thedinghausen. Wahrzeichen und gleichzeitig wahre Schmuckstücke in der Landschaft sind auch die vielen Wind- und Wassermühlen im Kreisgebiet. Die Schmomühle in Brunsbrock, die Osmersche Windmühle in Westen und die Windmühle in Dörverden sind in jüngerer Zeit unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten saniert und funktionstüchtig hergestellt worden.
Zu einem Besuch laden darüber hinaus auch das Deutsche Pferdemuseum und das Domherrenhaus – Historisches Museum – in Verden (Aller) sowie das Otto-Modersohn-Museum, die Galerie Fischerhuder Maler und das Heimathaus Irmintraut in Fischerhude ein.